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Sonntag, 9. September 2012

[Rezension] Das Mädchen mit dem Stahlkorsett



Preis: 14,99€ (Gebundene Ausgabe)
Autor: Kady Cross
Verlag: Heyne fliegt
Seitenzahl: 368
ISBN: 978-3453267404
Bewertung: ***

Kurzbeschreibung:
Auf den ersten Blick ist Miss Finley Jayne ein ganz gewöhnliches sechzehnjähriges Mädchen: hübsch und liebenswert. Doch in ihr lauert noch eine andere, eine dunklere Finley, die mit ihren übermenschlichen Kräften selbst die Gauner in den finsteren Gassen Londons das Fürchten lehrt. Schon ihr ganzes Leben lang hat Finley mit dieser dunklen Seite zu kämpfen, und als sie deshalb sogar ihre Anstellung im Haus einer noblen Familie verliert, ist Finley verzweifelt - bis sie den mysteriösen Griffin und seine Freunde kennenlernt, die in den Straßen Londons Jagd auf das Böse machen.

Als sie einer gigantischen Verschwörung auf die Spur kommen, die nicht nur Königin Victoria sonder das gesamte Empire bedroht, findet Finley heraus, dass es auch Vorteile hat, nicht immer ein braves Mädchen zu sein ...
(Klappentext)

Meine Meinung:
Bevor ich dieses Buch gelesen habe, hatte ich noch nie etwas von einem Steampunk-Roman gehört. Steampunk spielt im viktorianischen Zeitalter, auch wenn die Technik schon modern und futuristisch ist.  Danach gegriffen habe ich wegen dem interessanten Titel und dem tollen Cover.

Schon zu Beginn der Geschichte merkt man, dass Finley kein gewöhnliches Mädchen ist, denn wer würde schon nach Mitternacht alleine durch die dunkelsten Gassen Londons laufen. Sie trägt zwei Seiten in sich: die helle und die dunkle. Sobald sich Finley in die Enge getrieben oder bedroht fühlt, erwacht ihre dunkle Seite und verlieht ihr übermenschliche Fähigkeiten. Als sie in dieser Nacht auf den völlig betrunkenen Hausherr Felix August-Raynes trifft, und dieser versucht sie zu vergewaltigen, schlägt sie ihn nieder, woraufhin dieser reglos am Boden liegen bleibt. Erschrocken über sich selbst, rennt sie ziellos durch die Gegend und wird kurz darauf von einem Velo erfasst. Der Besitzer ist Griffin King, der Duke of Greythorne. Er nimmt sie mit zu seinem Anwesen und lässt sie gesund pflegen. Es scheint, als ob Finely genau hierher gehört: zu Griff und seinen außergewöhnlichen Freunden, die ähnliche Fähigkeiten besitzen. Obwohl Griffin Gefühle in Finley weckt, trägt sie ihre dunkle Seite zu Jack Dandy, einem Gangster. Als sie einer schrecklichen Verschwörung auf die Spur kommen, die das ganze Land bedroht, muss sich Finley für eine Seite entscheiden.

Finley Charakter fand ich sehr gut beschrieben. Sie ist einerseits diese nette, zurückhaltende, junge Frau und andererseits die totale "Schlägerbraut". Auch ihre Gefühle waren für mich jederseits nachvollziehbar, auch wenn ich persönlich nie darüber nachgedacht hätte, mit Jack Dandy eine Beziehung zu führen, da er für mich irgendwie etwas dumm rüberkommt.

Jack fällt vor allem durch seinen Dialekt auf. Dies hat für mich überhaupt nicht gepasst, da er als der verführerisch gut aussehende Typ dargestellt wird, den viele Frauen anhimmeln. Auch wenn er ein Gangster ist, kümmert er sich gut um Finley und beschafft ihr Informationen über ihren Feind: den Maschinisten.

Griffin ist ein Adeliger und besitzt ein großes Anwesen. Er ist sehr vornehm und war mir total sympathisch. Er macht keinen großen Hehl daraus, was er für Finley empfindet. Trotzdem ist er nicht aufdringlich und lässt ihr ihre Zeit, um eine Entscheidung zu treffen. Wie auch Finley, hat er außergewöhnliche Fähigkeiten, die sich allerdings anders äußern.

Ein ganz großes Plus war für mich der wundervolle Schreibstil, der der Zeit und den Personen angemessen ist. Somit hat jeder Protagonist seine eigene Art zu sprechen, wodurch man denjenigen leicht daran erkennt. Auch wenn ich nicht weiß, was sich Kady Cross bei Jack Dandys Sprache gedacht hat. Für mich kommt er dadurch nur wie ein Idiot rüber.

Viel schlimmer für mich war jedoch, dass ich nicht richtig in die Geschichte hinein gefunden habe. Ich weiß nicht genau woran es liegt, aber irgendwas ging schief. Es waren auch kaum Höhepunkte vorhanden. Auch wenn Finley und Co. mitten im Kampf steckten, hätte ich das Buch leicht beiseite legen können. Und dies ist wohl kaum ein gutes Zeichen.

Das Ende hat mir ganz gut gefallen, auch wenn es sehr abrupt ist. Man erfährt nicht, ob sich Finley nun entschieden hat zwischen Griffin und Jack. Irgendwie hat man ein bisschen das Gefühl, dass die Autorin endlich zum Ende kommen will. Aber wie gesagt: es war schön geschrieben.

Fazit: Auch wenn ich nicht das dringende Bedürfnis habe, den zweiten Band zu lesen, fand ich die Geschichte unterhaltsam. Es ist meiner Meinung nach kein Buch, das man unbedingt lesen muss. Allerdings ist es eine schöne Abwechslung zu Dystopien und Romantasy-Büchern.


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